Thema: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 6:31
Das ungelobte Land
21 Jahre Deutsche Einheit - Anlass für viele Deutsche, wieder über ihr Land zu meckern. Doch nach fünf Jahren im Ausland muss ich sagen: Es lebt sich gut in Deutschland.
Als wir nach fünf Jahren Paris wieder nach Berlin zurückzogen, war das ein herber kulinarischer und ästhetischer Rückschlag. Baguette, Wein und Käse sind an der Seine selbstverständlich deutlich besser. Und ein Blick auf das morgendliche Metropublikum im dezenten Chic kontrastiert doch sehr mit den tätowierten Bierflaschenschwenkern in der Berliner U-Bahn.
Aber dann komme ich nach Hause und trinke ein Glas Leitungswasser. Ohne Chlorgestank. Die Kinder fahren allein mit dem BVG-Bus zur Schule, die wir Eltern sogar betreten dürfen. Im Sportverein darf man einfach so mitmachen. Im Supermarkt stapeln sich Bioäpfel und Ökowaschmittel. Im Fernsehen werden Politiker von Journalistinnen interviewt, die nicht zu deren Freundeskreis gehören.
Fünf Jahre im Ausland, und ich merke: Es lebt sich gut in Deutschland. Umso befremdlicher ist das Meckern der Deutschen über sich selbst, quer durch die politischen Lager: Da schwärmen selbst Konservative über die New York Times - und vergessen, wie sich diese Zeitung im Irakkrieg blamiert hat; FDP und Wirtschaftskapitäne preisen den angelsächsischen Kapitalismus, der spätestens mit Lehman Brothers implodiert ist. Aber Weltniveau bei der Selbstgeißelung erreicht die Linke mit Slogans wie "Deutschland abschaffen", "Deutschland, halts Maul" oder Einkaufstaschen, auf denen steht: "Deutschland ist kotzescheiße" oder der These in einem taz-Text, es sei super, wenn sich Deutschland selbst abschaffe.
Meine Erfahrung ist da ganz anders. Je länger wir im Ausland waren, desto klarer wurde mir: Es muss nicht weh tun, Deutscher zu sein. Im Gegenteil: Unser Land ist weltoffen, reich, zivil, sicher, sozial, engagiert und selbstkritisch. Von außen betrachtet sind wir so, wie wir es uns von unseren Freunden wünschen. Ich bin nicht stolz, ein Deutscher zu sein - schließlich habe ich dafür nichts geleistet. Aber ich kenne ein paar kluge, gebildete Menschen im Ausland, die mich um meinen Pass beneiden.
Wir sind Weltmeister im Verreisen - aber an unseren positiven Vorurteilen über andere Länder ändert das nichts. Wer nach Frankreich fährt, genießt Strände und Speisekarte - dass er in einem zutiefst autoritätsfixierten Land Urlaub macht, wo Parlamente und Medien kaum Kontrollfunktionen ausüben und immer dieselbe Clique aus Eliteschülern Wirtschaft und Politik dominiert, ist ihm egal. Wer in die USA fährt, könnte über den blanken Hass zwischen den politischen und gesellschaftlichen Lagern erschrecken. In Großbritannien dürfte sich ein Tourist darüber Gedanken machen, wie das Mutterland der Demokratie gegen den erklärten Willen der Mehrheit in den Irakkrieg gehetzt wurde. Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat Wer mit offenen Augen durch Osteuropa fährt, könnte mit einem Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat zurückkommen. Und in Italien und Russland wundert einen inzwischen ja gar nichts mehr. Selbst Skandinavien und Benelux, bisher ganz oben auf der liberalen Achse der Guten, bringen uns durch populäre Islamhasser und Fremdenfeinde ins Grübeln. Ein Blick in die Realitysoaps über deutsche Auswanderer zwischen Austria und Australien zeigt: Um eine bessere zweite Heimat zu finden, muss man ganz schön suchen.
Selbstverständlich hat auch unser Land seine Abgründe: Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander; der Zugang zu Bildung hängt davon ab, was Papa verdient; ganze Landstriche werden von der NPD übernommen; unser Umgang mit Flüchtlingen und Zuwanderern ist manchmal beschämend, unser globaler Fußabdruck eine Katastrophe; und dass Günther Jauch als klügster Deutscher gilt, ist auch nicht schön.
Aber: Dieses Land funktioniert. Es garantiert uns ein Dasein, das im internationalen Vergleich luxuriös ist. Auch Kassenpatienten schlafen in der Regel nicht auf dem Krankenhausflur, wie es in den USA oder Großbritannien vorkommt. Wenn die Bahn sich verspätet, ist das ärgerlich, aber mit den spontanen Streiks der Pariser U-Bahn-Schaffner genauso wenig zu vergleichen wie mit dem Verkehrschaos in Mexiko-Stadt. Und wenn sich Bürger über den Abriss eines Bahnhofs empören, werden sie nicht massakriert, sondern tauschen bei nächster Gelegenheit bei freien und geheimen Wahlen die zuständige Regierung aus.
Deutschland hat sich von der Arschgeige der Staatengemeinschaft zum Nachhilfelehrer in Sachen Demokratisierung entwickelt. Unsere Großväter mordeten und ließen sich lieber erschießen, als Demokraten zu werden; unsere Mütter haben die 68er erst 98 verstanden. Aber heute sind wir deutschen Demokratie-Spätzünder zu einem Land geworden, das so oft auf der Seite der Guten steht, dass schon eine Enthaltung wie bei der Libyenresolution einen Aufschrei auslöst. Irgendwie gehen alle davon aus, dass Deutschland immer das Richtige mit den Richtigen tut. In der Eurokrise dürfen sich alle anderen Länder nationalen Eigensinn erlauben. Bei uns wird derartiges Verhalten von den Wählern mit 1,8 Prozent für die FDP abgestraft. Das ist doch schon mal was.
Auch sonst hat Schwarz-Rot-Gold eine Menge angenehmer Schattierungen: Deutschland ist reich, aber nicht geizig: Wir spenden hohe Millionenbeträge für Erdbebenopfer und Greenpeace, wir zahlen brav in alle UN-Töpfe. Deutschland ist ein ziviles Land, in dem das Militär gesellschaftlich kaum eine Rolle spielt - wie anders ist das in den USA, Frankreich oder Russland. Deutschland reflektiert so sehr über seine eigene Geschichte, dass praktisch auf jedem Gedenkstein ein hingespraytes "Denk mal!" steht und eine Sendung namens "Hurra Deutschland!" nur eine Satire sein kann.
"Deutschland, halts Maul!" Deutschland ist so liberal, dass es von einer kinderlosen Frau in zweiter Ehe, einem Rollstuhlfahrer, einem bekennenden Schwulen und einem vietnamesischen Bootsflüchtling regiert wird. Deutschland ist so sicher, dass Berichte über "No-go-Areas" noch für Schlagzeilen sorgen. Deutschland ist so mutig, dass es gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen will, ohne zu wissen, woher der Strom kommen soll. Deutschland ist eine offene Gesellschaft mit Qualitätsmedien für die politische Hygiene, mit politischen Stiftungen und einer lebendigen Szene von Bürgerinitiativen und NGOs und mit einem breiten Konsens in Fragen wie Energiepolitik, Mindestlohn oder Militäreinsätzen.
Die Ätzkritik "Deutschland, halts Maul!" macht drei Fehler: Erstens ist sie national borniert und übersieht die Rolle, die unser Land weltweit spielt, wenn es um Verantwortung für internationalen Ausgleich und Fairness geht. Zweitens dreht sie den dummen Anspruch, man könne "stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein", einfach nur ins Negative, wenn sie behauptet, deutsch sei doof. Und drittens bremst sie das Engagement, die Zustände in diesem Land zu verbessern. Wer alles nur scheiße findet, hätte die deutsche Beteiligung am Irakkrieg nicht verhindert und nie die Ökorevolution durch das "Erneuerbare-Energien-Gesetz" begonnen.
"Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau", hat der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann gesagt. Ein wahrer Satz, für den der Präsident jedes anderen Landes wahrscheinlich seines Amtes enthoben worden wäre. Aber gerade diese Zurückhaltung, das Bewusstsein für unsere katastrophale nationale Geschichte, die Selbstzweifel und der Anspruch, es richtig zu machen, machen Deutschland lebens- und manchmal sogar lobenswert. Es muss ja nicht gleich Liebe sein. Kritische Sympathie zur Heimat reicht völlig aus.
Mein Vorschlag: Ein "Freiwilliges Ausländisches Jahr" für alle. Danach würde die Zufriedenheit mit dem Hier und Jetzt deutlich ansteigen. Ich jedenfalls würde sofort wieder aus Deutschland wegziehen. Aber nur mit Rückfahrkarte.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Bernhard Pötter ist Redakteur im Ressort Wirtschaft & Umwelt der taz. Er studierte Politologie und Amerikanistik in Berlin und Bloomington, Indiana. Recherchen zum Thema Klima führten ihn unter anderem nach Brasilien, Bangladesch und Belgien. Von 2005 bis 2010 lebte er mit seiner Familie in Paris. Foto: taz
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 6:51
Er hat ja recht, wer im Ausland war, kann es bestätigen, ich finde den Artikel den er schrieb, gut. .
Drum fürchte Gott und scheue niemand. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
I am Walter [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 6:52
Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, laßt uns Dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland. Alte Not gilt es zu zwingen, und wir zwingen sie vereint, denn es muß uns doch gelingen, daß die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.
Glück und Friede sei beschieden Deutschland, unserm Vaterland. Alle Welt sehnt sich nach Frieden, reicht den Völkern eure Hand. Wenn wir brüderlich uns einen, schlagen wir des Volkes Feind. Laßt das Licht des Friedens scheinen, daß nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint, ihren Sohn beweint.
Laßt uns pflügen, laßt uns bauen, lernt und schafft wie nie zuvor, und der eignen Kraft vertrauend steigt ein frei Geschlecht empor. Deutsche Jugend, bestes Streben unsres Volks in dir vereint, wirst du Deutschlands neues Leben. Und die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.
Sofort nach der Staatsgründung am 7. Oktober 1949 erteilt das Zentralkommitee der SED dem Dichter und späteren Kulturminister Johannes R. Becher den Auftrag zur Dichtung einer Hymne.
Das von Becher verfasste dreistrophige Lied "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt" wird von Hanns Eisler vertont. Schon am 5. November 1949 bestimmt das Zentralkommitee den Text von Becher mit der Melodie von Eisler zur Nationalhymne.
Spätestens seit dem Mauerbau von 1961 ist die Hymne für die DDR-Regierung jedoch unbequem. Das Bekenntnis zu "Deutschland, einig Vaterland" in der ersten Strophe passt nicht zu der von ihr betriebenen Politik der Abgrenzung. Der Text wird daher seit Anfang der 70er Jahre bis zum Untergang der DDR offiziell nicht mehr gesungen. Lediglich die Melodie von Eisler kommt noch zur Aufführung.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 6:59
Luna schrieb:
Das ungelobte Land
21 Jahre Deutsche Einheit - Anlass für viele Deutsche, wieder über ihr Land zu meckern. Doch nach fünf Jahren im Ausland muss ich sagen: Es lebt sich gut in Deutschland.
Als wir nach fünf Jahren Paris wieder nach Berlin zurückzogen, war das ein herber kulinarischer und ästhetischer Rückschlag. Baguette, Wein und Käse sind an der Seine selbstverständlich deutlich besser. Und ein Blick auf das morgendliche Metropublikum im dezenten Chic kontrastiert doch sehr mit den tätowierten Bierflaschenschwenkern in der Berliner U-Bahn.
Aber dann komme ich nach Hause und trinke ein Glas Leitungswasser. Ohne Chlorgestank. Die Kinder fahren allein mit dem BVG-Bus zur Schule, die wir Eltern sogar betreten dürfen. Im Sportverein darf man einfach so mitmachen. Im Supermarkt stapeln sich Bioäpfel und Ökowaschmittel. Im Fernsehen werden Politiker von Journalistinnen interviewt, die nicht zu deren Freundeskreis gehören.
Fünf Jahre im Ausland, und ich merke: Es lebt sich gut in Deutschland. Umso befremdlicher ist das Meckern der Deutschen über sich selbst, quer durch die politischen Lager: Da schwärmen selbst Konservative über die New York Times - und vergessen, wie sich diese Zeitung im Irakkrieg blamiert hat; FDP und Wirtschaftskapitäne preisen den angelsächsischen Kapitalismus, der spätestens mit Lehman Brothers implodiert ist. Aber Weltniveau bei der Selbstgeißelung erreicht die Linke mit Slogans wie "Deutschland abschaffen", "Deutschland, halts Maul" oder Einkaufstaschen, auf denen steht: "Deutschland ist kotzescheiße" oder der These in einem taz-Text, es sei super, wenn sich Deutschland selbst abschaffe.
Meine Erfahrung ist da ganz anders. Je länger wir im Ausland waren, desto klarer wurde mir: Es muss nicht weh tun, Deutscher zu sein. Im Gegenteil: Unser Land ist weltoffen, reich, zivil, sicher, sozial, engagiert und selbstkritisch. Von außen betrachtet sind wir so, wie wir es uns von unseren Freunden wünschen. Ich bin nicht stolz, ein Deutscher zu sein - schließlich habe ich dafür nichts geleistet. Aber ich kenne ein paar kluge, gebildete Menschen im Ausland, die mich um meinen Pass beneiden.
Wir sind Weltmeister im Verreisen - aber an unseren positiven Vorurteilen über andere Länder ändert das nichts. Wer nach Frankreich fährt, genießt Strände und Speisekarte - dass er in einem zutiefst autoritätsfixierten Land Urlaub macht, wo Parlamente und Medien kaum Kontrollfunktionen ausüben und immer dieselbe Clique aus Eliteschülern Wirtschaft und Politik dominiert, ist ihm egal. Wer in die USA fährt, könnte über den blanken Hass zwischen den politischen und gesellschaftlichen Lagern erschrecken. In Großbritannien dürfte sich ein Tourist darüber Gedanken machen, wie das Mutterland der Demokratie gegen den erklärten Willen der Mehrheit in den Irakkrieg gehetzt wurde. Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat Wer mit offenen Augen durch Osteuropa fährt, könnte mit einem Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat zurückkommen. Und in Italien und Russland wundert einen inzwischen ja gar nichts mehr. Selbst Skandinavien und Benelux, bisher ganz oben auf der liberalen Achse der Guten, bringen uns durch populäre Islamhasser und Fremdenfeinde ins Grübeln. Ein Blick in die Realitysoaps über deutsche Auswanderer zwischen Austria und Australien zeigt: Um eine bessere zweite Heimat zu finden, muss man ganz schön suchen.
Selbstverständlich hat auch unser Land seine Abgründe: Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander; der Zugang zu Bildung hängt davon ab, was Papa verdient; ganze Landstriche werden von der NPD übernommen; unser Umgang mit Flüchtlingen und Zuwanderern ist manchmal beschämend, unser globaler Fußabdruck eine Katastrophe; und dass Günther Jauch als klügster Deutscher gilt, ist auch nicht schön.
Aber: Dieses Land funktioniert. Es garantiert uns ein Dasein, das im internationalen Vergleich luxuriös ist. Auch Kassenpatienten schlafen in der Regel nicht auf dem Krankenhausflur, wie es in den USA oder Großbritannien vorkommt. Wenn die Bahn sich verspätet, ist das ärgerlich, aber mit den spontanen Streiks der Pariser U-Bahn-Schaffner genauso wenig zu vergleichen wie mit dem Verkehrschaos in Mexiko-Stadt. Und wenn sich Bürger über den Abriss eines Bahnhofs empören, werden sie nicht massakriert, sondern tauschen bei nächster Gelegenheit bei freien und geheimen Wahlen die zuständige Regierung aus.
Deutschland hat sich von der Arschgeige der Staatengemeinschaft zum Nachhilfelehrer in Sachen Demokratisierung entwickelt. Unsere Großväter mordeten und ließen sich lieber erschießen, als Demokraten zu werden; unsere Mütter haben die 68er erst 98 verstanden. Aber heute sind wir deutschen Demokratie-Spätzünder zu einem Land geworden, das so oft auf der Seite der Guten steht, dass schon eine Enthaltung wie bei der Libyenresolution einen Aufschrei auslöst. Irgendwie gehen alle davon aus, dass Deutschland immer das Richtige mit den Richtigen tut. In der Eurokrise dürfen sich alle anderen Länder nationalen Eigensinn erlauben. Bei uns wird derartiges Verhalten von den Wählern mit 1,8 Prozent für die FDP abgestraft. Das ist doch schon mal was.
Auch sonst hat Schwarz-Rot-Gold eine Menge angenehmer Schattierungen: Deutschland ist reich, aber nicht geizig: Wir spenden hohe Millionenbeträge für Erdbebenopfer und Greenpeace, wir zahlen brav in alle UN-Töpfe. Deutschland ist ein ziviles Land, in dem das Militär gesellschaftlich kaum eine Rolle spielt - wie anders ist das in den USA, Frankreich oder Russland. Deutschland reflektiert so sehr über seine eigene Geschichte, dass praktisch auf jedem Gedenkstein ein hingespraytes "Denk mal!" steht und eine Sendung namens "Hurra Deutschland!" nur eine Satire sein kann.
"Deutschland, halts Maul!" Deutschland ist so liberal, dass es von einer kinderlosen Frau in zweiter Ehe, einem Rollstuhlfahrer, einem bekennenden Schwulen und einem vietnamesischen Bootsflüchtling regiert wird. Deutschland ist so sicher, dass Berichte über "No-go-Areas" noch für Schlagzeilen sorgen. Deutschland ist so mutig, dass es gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen will, ohne zu wissen, woher der Strom kommen soll. Deutschland ist eine offene Gesellschaft mit Qualitätsmedien für die politische Hygiene, mit politischen Stiftungen und einer lebendigen Szene von Bürgerinitiativen und NGOs und mit einem breiten Konsens in Fragen wie Energiepolitik, Mindestlohn oder Militäreinsätzen.
Die Ätzkritik "Deutschland, halts Maul!" macht drei Fehler: Erstens ist sie national borniert und übersieht die Rolle, die unser Land weltweit spielt, wenn es um Verantwortung für internationalen Ausgleich und Fairness geht. Zweitens dreht sie den dummen Anspruch, man könne "stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein", einfach nur ins Negative, wenn sie behauptet, deutsch sei doof. Und drittens bremst sie das Engagement, die Zustände in diesem Land zu verbessern. Wer alles nur scheiße findet, hätte die deutsche Beteiligung am Irakkrieg nicht verhindert und nie die Ökorevolution durch das "Erneuerbare-Energien-Gesetz" begonnen.
"Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau", hat der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann gesagt. Ein wahrer Satz, für den der Präsident jedes anderen Landes wahrscheinlich seines Amtes enthoben worden wäre. Aber gerade diese Zurückhaltung, das Bewusstsein für unsere katastrophale nationale Geschichte, die Selbstzweifel und der Anspruch, es richtig zu machen, machen Deutschland lebens- und manchmal sogar lobenswert. Es muss ja nicht gleich Liebe sein. Kritische Sympathie zur Heimat reicht völlig aus.
Mein Vorschlag: Ein "Freiwilliges Ausländisches Jahr" für alle. Danach würde die Zufriedenheit mit dem Hier und Jetzt deutlich ansteigen. Ich jedenfalls würde sofort wieder aus Deutschland wegziehen. Aber nur mit Rückfahrkarte.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Bernhard Pötter ist Redakteur im Ressort Wirtschaft & Umwelt der taz. Er studierte Politologie und Amerikanistik in Berlin und Bloomington, Indiana. Recherchen zum Thema Klima führten ihn unter anderem nach Brasilien, Bangladesch und Belgien. Von 2005 bis 2010 lebte er mit seiner Familie in Paris. Foto: taz
ich wollte erst darauf antworten, was soll's.
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 7:21
Spätestens seit dem Mauerbau von 1961 ist die Hymne für die DDR-Regierung jedoch unbequem. Das Bekenntnis zu "Deutschland, einig Vaterland" in der ersten Strophe passt nicht zu der von ihr betriebenen Politik der Abgrenzung,
ja und die Mauertoten passen nicht mehr zum Text. .
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I am Walter [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 7:38
Für mich beschreibt Bernhard Pötter Deutschland aus der Sicht eines Urlaubers. Ein Mensch der nach 5 Jahren wieder nach Deutschland kommt. Und Deutschland ohne Wissen was zur Zeit hier los ist mit anderen Länder (Staaten) vergleicht. 5 Jahre ohne das erleben von Hartz4 und den Sozialenabbau in Deutschland. 5 Jahre ohne das erleben um den Abbau der Lebensqualität in Deutschland. 5 Jahre ohne das erleben morgen Entlassen zu werden. 5 Jahre ohne das erleben u.s.w.
Bernhard Pötter ist ein Deutscher, aber seine Kenntnisse sind aus dem Mainstream. Das kann man aus dem Artikel gut heraus lesen. Warten wir doch mal ab was Er schreibt wenn Er dann wieder 5 Jahre in Deutschland gelebt hat.
p.s. Persönliche Meinung: Ich Persönlich hasse es wenn man Deutschland mit anderen Ländern oder Staaten vergleicht. Ich lebe heute und jetzt in Deutschland, einer der Reichsten Länder dieser Welt. Wir sollten uns nicht Messen lassen mit denen die Sozial und Wirtschaftlich schlechter dastehen. Entwicklung heißt sich Verbessern und nicht das sich Deutschland verschlechtern muss. Für was Wir heute teilweise arbeiten gehen ist schon unter dem Sozialleistungssatz. Wir das heißt unsere Eltern und deren Großeltern haben fast alles richtig gemacht, warum sollten Wir jetzt alles aufgeben für was Sie gekämpft und gearbeitet haben? Ihr wollt uns Deutsche Vergleichen? OK dann Vergleicht uns mit Dänemark, Schweden u.s.w.
p.p.s GZ 21 Jahre Deutsche Einheit
Ein Sachse Experte
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 8:39
Luna schrieb:
Das ungelobte Land
21 Jahre Deutsche Einheit - Anlass für viele Deutsche, wieder über ihr Land zu meckern. Doch nach fünf Jahren im Ausland muss ich sagen: Es lebt sich gut in Deutschland.
Als wir nach fünf Jahren Paris wieder nach Berlin zurückzogen, war das ein herber kulinarischer und ästhetischer Rückschlag. Baguette, Wein und Käse sind an der Seine selbstverständlich deutlich besser. Und ein Blick auf das morgendliche Metropublikum im dezenten Chic kontrastiert doch sehr mit den tätowierten Bierflaschenschwenkern in der Berliner U-Bahn.
Aber dann komme ich nach Hause und trinke ein Glas Leitungswasser. Ohne Chlorgestank. Die Kinder fahren allein mit dem BVG-Bus zur Schule, die wir Eltern sogar betreten dürfen. Im Sportverein darf man einfach so mitmachen. Im Supermarkt stapeln sich Bioäpfel und Ökowaschmittel. Im Fernsehen werden Politiker von Journalistinnen interviewt, die nicht zu deren Freundeskreis gehören.
Fünf Jahre im Ausland, und ich merke: Es lebt sich gut in Deutschland. Umso befremdlicher ist das Meckern der Deutschen über sich selbst, quer durch die politischen Lager: Da schwärmen selbst Konservative über die New York Times - und vergessen, wie sich diese Zeitung im Irakkrieg blamiert hat; FDP und Wirtschaftskapitäne preisen den angelsächsischen Kapitalismus, der spätestens mit Lehman Brothers implodiert ist. Aber Weltniveau bei der Selbstgeißelung erreicht die Linke mit Slogans wie "Deutschland abschaffen", "Deutschland, halts Maul" oder Einkaufstaschen, auf denen steht: "Deutschland ist kotzescheiße" oder der These in einem taz-Text, es sei super, wenn sich Deutschland selbst abschaffe.
Meine Erfahrung ist da ganz anders. Je länger wir im Ausland waren, desto klarer wurde mir: Es muss nicht weh tun, Deutscher zu sein. Im Gegenteil: Unser Land ist weltoffen, reich, zivil, sicher, sozial, engagiert und selbstkritisch. Von außen betrachtet sind wir so, wie wir es uns von unseren Freunden wünschen. Ich bin nicht stolz, ein Deutscher zu sein - schließlich habe ich dafür nichts geleistet. Aber ich kenne ein paar kluge, gebildete Menschen im Ausland, die mich um meinen Pass beneiden.
Wir sind Weltmeister im Verreisen - aber an unseren positiven Vorurteilen über andere Länder ändert das nichts. Wer nach Frankreich fährt, genießt Strände und Speisekarte - dass er in einem zutiefst autoritätsfixierten Land Urlaub macht, wo Parlamente und Medien kaum Kontrollfunktionen ausüben und immer dieselbe Clique aus Eliteschülern Wirtschaft und Politik dominiert, ist ihm egal. Wer in die USA fährt, könnte über den blanken Hass zwischen den politischen und gesellschaftlichen Lagern erschrecken. In Großbritannien dürfte sich ein Tourist darüber Gedanken machen, wie das Mutterland der Demokratie gegen den erklärten Willen der Mehrheit in den Irakkrieg gehetzt wurde. Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat Wer mit offenen Augen durch Osteuropa fährt, könnte mit einem Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat zurückkommen. Und in Italien und Russland wundert einen inzwischen ja gar nichts mehr. Selbst Skandinavien und Benelux, bisher ganz oben auf der liberalen Achse der Guten, bringen uns durch populäre Islamhasser und Fremdenfeinde ins Grübeln. Ein Blick in die Realitysoaps über deutsche Auswanderer zwischen Austria und Australien zeigt: Um eine bessere zweite Heimat zu finden, muss man ganz schön suchen.
Selbstverständlich hat auch unser Land seine Abgründe: Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander; der Zugang zu Bildung hängt davon ab, was Papa verdient; ganze Landstriche werden von der NPD übernommen; unser Umgang mit Flüchtlingen und Zuwanderern ist manchmal beschämend, unser globaler Fußabdruck eine Katastrophe; und dass Günther Jauch als klügster Deutscher gilt, ist auch nicht schön.
Aber: Dieses Land funktioniert. Es garantiert uns ein Dasein, das im internationalen Vergleich luxuriös ist. Auch Kassenpatienten schlafen in der Regel nicht auf dem Krankenhausflur, wie es in den USA oder Großbritannien vorkommt. Wenn die Bahn sich verspätet, ist das ärgerlich, aber mit den spontanen Streiks der Pariser U-Bahn-Schaffner genauso wenig zu vergleichen wie mit dem Verkehrschaos in Mexiko-Stadt. Und wenn sich Bürger über den Abriss eines Bahnhofs empören, werden sie nicht massakriert, sondern tauschen bei nächster Gelegenheit bei freien und geheimen Wahlen die zuständige Regierung aus.
Deutschland hat sich von der Arschgeige der Staatengemeinschaft zum Nachhilfelehrer in Sachen Demokratisierung entwickelt. Unsere Großväter mordeten und ließen sich lieber erschießen, als Demokraten zu werden; unsere Mütter haben die 68er erst 98 verstanden. Aber heute sind wir deutschen Demokratie-Spätzünder zu einem Land geworden, das so oft auf der Seite der Guten steht, dass schon eine Enthaltung wie bei der Libyenresolution einen Aufschrei auslöst. Irgendwie gehen alle davon aus, dass Deutschland immer das Richtige mit den Richtigen tut. In der Eurokrise dürfen sich alle anderen Länder nationalen Eigensinn erlauben. Bei uns wird derartiges Verhalten von den Wählern mit 1,8 Prozent für die FDP abgestraft. Das ist doch schon mal was.
Auch sonst hat Schwarz-Rot-Gold eine Menge angenehmer Schattierungen: Deutschland ist reich, aber nicht geizig: Wir spenden hohe Millionenbeträge für Erdbebenopfer und Greenpeace, wir zahlen brav in alle UN-Töpfe. Deutschland ist ein ziviles Land, in dem das Militär gesellschaftlich kaum eine Rolle spielt - wie anders ist das in den USA, Frankreich oder Russland. Deutschland reflektiert so sehr über seine eigene Geschichte, dass praktisch auf jedem Gedenkstein ein hingespraytes "Denk mal!" steht und eine Sendung namens "Hurra Deutschland!" nur eine Satire sein kann.
"Deutschland, halts Maul!" Deutschland ist so liberal, dass es von einer kinderlosen Frau in zweiter Ehe, einem Rollstuhlfahrer, einem bekennenden Schwulen und einem vietnamesischen Bootsflüchtling regiert wird. Deutschland ist so sicher, dass Berichte über "No-go-Areas" noch für Schlagzeilen sorgen. Deutschland ist so mutig, dass es gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen will, ohne zu wissen, woher der Strom kommen soll. Deutschland ist eine offene Gesellschaft mit Qualitätsmedien für die politische Hygiene, mit politischen Stiftungen und einer lebendigen Szene von Bürgerinitiativen und NGOs und mit einem breiten Konsens in Fragen wie Energiepolitik, Mindestlohn oder Militäreinsätzen.
Die Ätzkritik "Deutschland, halts Maul!" macht drei Fehler: Erstens ist sie national borniert und übersieht die Rolle, die unser Land weltweit spielt, wenn es um Verantwortung für internationalen Ausgleich und Fairness geht. Zweitens dreht sie den dummen Anspruch, man könne "stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein", einfach nur ins Negative, wenn sie behauptet, deutsch sei doof. Und drittens bremst sie das Engagement, die Zustände in diesem Land zu verbessern. Wer alles nur scheiße findet, hätte die deutsche Beteiligung am Irakkrieg nicht verhindert und nie die Ökorevolution durch das "Erneuerbare-Energien-Gesetz" begonnen.
"Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau", hat der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann gesagt. Ein wahrer Satz, für den der Präsident jedes anderen Landes wahrscheinlich seines Amtes enthoben worden wäre. Aber gerade diese Zurückhaltung, das Bewusstsein für unsere katastrophale nationale Geschichte, die Selbstzweifel und der Anspruch, es richtig zu machen, machen Deutschland lebens- und manchmal sogar lobenswert. Es muss ja nicht gleich Liebe sein. Kritische Sympathie zur Heimat reicht völlig aus.
Mein Vorschlag: Ein "Freiwilliges Ausländisches Jahr" für alle. Danach würde die Zufriedenheit mit dem Hier und Jetzt deutlich ansteigen. Ich jedenfalls würde sofort wieder aus Deutschland wegziehen. Aber nur mit Rückfahrkarte.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Bernhard Pötter ist Redakteur im Ressort Wirtschaft & Umwelt der taz. Er studierte Politologie und Amerikanistik in Berlin und Bloomington, Indiana. Recherchen zum Thema Klima führten ihn unter anderem nach Brasilien, Bangladesch und Belgien. Von 2005 bis 2010 lebte er mit seiner Familie in Paris. Foto: taz
War das jetzt eine Werbeanzeige der FDP ?
Nein ich bin auch Deutscher , aber gehe mit der Wort stolz sehr vorsichtig um, ich bin einfach froh hier zu leben udn erlebt zu haben wie es ist wenn Deutschland ein Ganzes werden will .
Gast Gast
Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 8:50
Luna schrieb:
Das ungelobte Land
21 Jahre Deutsche Einheit - Anlass für viele Deutsche, wieder über ihr Land zu meckern. Doch nach fünf Jahren im Ausland muss ich sagen: Es lebt sich gut in Deutschland.
Als wir nach fünf Jahren Paris wieder nach Berlin zurückzogen, war das ein herber kulinarischer und ästhetischer Rückschlag. Baguette, Wein und Käse sind an der Seine selbstverständlich deutlich besser. Und ein Blick auf das morgendliche Metropublikum im dezenten Chic kontrastiert doch sehr mit den tätowierten Bierflaschenschwenkern in der Berliner U-Bahn.
Aber dann komme ich nach Hause und trinke ein Glas Leitungswasser. Ohne Chlorgestank. Die Kinder fahren allein mit dem BVG-Bus zur Schule, die wir Eltern sogar betreten dürfen. Im Sportverein darf man einfach so mitmachen. Im Supermarkt stapeln sich Bioäpfel und Ökowaschmittel. Im Fernsehen werden Politiker von Journalistinnen interviewt, die nicht zu deren Freundeskreis gehören.
Fünf Jahre im Ausland, und ich merke: Es lebt sich gut in Deutschland. Umso befremdlicher ist das Meckern der Deutschen über sich selbst, quer durch die politischen Lager: Da schwärmen selbst Konservative über die New York Times - und vergessen, wie sich diese Zeitung im Irakkrieg blamiert hat; FDP und Wirtschaftskapitäne preisen den angelsächsischen Kapitalismus, der spätestens mit Lehman Brothers implodiert ist. Aber Weltniveau bei der Selbstgeißelung erreicht die Linke mit Slogans wie "Deutschland abschaffen", "Deutschland, halts Maul" oder Einkaufstaschen, auf denen steht: "Deutschland ist kotzescheiße" oder der These in einem taz-Text, es sei super, wenn sich Deutschland selbst abschaffe.
Meine Erfahrung ist da ganz anders. Je länger wir im Ausland waren, desto klarer wurde mir: Es muss nicht weh tun, Deutscher zu sein. Im Gegenteil: Unser Land ist weltoffen, reich, zivil, sicher, sozial, engagiert und selbstkritisch. Von außen betrachtet sind wir so, wie wir es uns von unseren Freunden wünschen. Ich bin nicht stolz, ein Deutscher zu sein - schließlich habe ich dafür nichts geleistet. Aber ich kenne ein paar kluge, gebildete Menschen im Ausland, die mich um meinen Pass beneiden.
Wir sind Weltmeister im Verreisen - aber an unseren positiven Vorurteilen über andere Länder ändert das nichts. Wer nach Frankreich fährt, genießt Strände und Speisekarte - dass er in einem zutiefst autoritätsfixierten Land Urlaub macht, wo Parlamente und Medien kaum Kontrollfunktionen ausüben und immer dieselbe Clique aus Eliteschülern Wirtschaft und Politik dominiert, ist ihm egal. Wer in die USA fährt, könnte über den blanken Hass zwischen den politischen und gesellschaftlichen Lagern erschrecken. In Großbritannien dürfte sich ein Tourist darüber Gedanken machen, wie das Mutterland der Demokratie gegen den erklärten Willen der Mehrheit in den Irakkrieg gehetzt wurde. Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat Wer mit offenen Augen durch Osteuropa fährt, könnte mit einem Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat zurückkommen. Und in Italien und Russland wundert einen inzwischen ja gar nichts mehr. Selbst Skandinavien und Benelux, bisher ganz oben auf der liberalen Achse der Guten, bringen uns durch populäre Islamhasser und Fremdenfeinde ins Grübeln. Ein Blick in die Realitysoaps über deutsche Auswanderer zwischen Austria und Australien zeigt: Um eine bessere zweite Heimat zu finden, muss man ganz schön suchen.
Selbstverständlich hat auch unser Land seine Abgründe: Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander; der Zugang zu Bildung hängt davon ab, was Papa verdient; ganze Landstriche werden von der NPD übernommen; unser Umgang mit Flüchtlingen und Zuwanderern ist manchmal beschämend, unser globaler Fußabdruck eine Katastrophe; und dass Günther Jauch als klügster Deutscher gilt, ist auch nicht schön.
Aber: Dieses Land funktioniert. Es garantiert uns ein Dasein, das im internationalen Vergleich luxuriös ist. Auch Kassenpatienten schlafen in der Regel nicht auf dem Krankenhausflur, wie es in den USA oder Großbritannien vorkommt. Wenn die Bahn sich verspätet, ist das ärgerlich, aber mit den spontanen Streiks der Pariser U-Bahn-Schaffner genauso wenig zu vergleichen wie mit dem Verkehrschaos in Mexiko-Stadt. Und wenn sich Bürger über den Abriss eines Bahnhofs empören, werden sie nicht massakriert, sondern tauschen bei nächster Gelegenheit bei freien und geheimen Wahlen die zuständige Regierung aus.
Deutschland hat sich von der Arschgeige der Staatengemeinschaft zum Nachhilfelehrer in Sachen Demokratisierung entwickelt. Unsere Großväter mordeten und ließen sich lieber erschießen, als Demokraten zu werden; unsere Mütter haben die 68er erst 98 verstanden. Aber heute sind wir deutschen Demokratie-Spätzünder zu einem Land geworden, das so oft auf der Seite der Guten steht, dass schon eine Enthaltung wie bei der Libyenresolution einen Aufschrei auslöst. Irgendwie gehen alle davon aus, dass Deutschland immer das Richtige mit den Richtigen tut. In der Eurokrise dürfen sich alle anderen Länder nationalen Eigensinn erlauben. Bei uns wird derartiges Verhalten von den Wählern mit 1,8 Prozent für die FDP abgestraft. Das ist doch schon mal was.
Auch sonst hat Schwarz-Rot-Gold eine Menge angenehmer Schattierungen: Deutschland ist reich, aber nicht geizig: Wir spenden hohe Millionenbeträge für Erdbebenopfer und Greenpeace, wir zahlen brav in alle UN-Töpfe. Deutschland ist ein ziviles Land, in dem das Militär gesellschaftlich kaum eine Rolle spielt - wie anders ist das in den USA, Frankreich oder Russland. Deutschland reflektiert so sehr über seine eigene Geschichte, dass praktisch auf jedem Gedenkstein ein hingespraytes "Denk mal!" steht und eine Sendung namens "Hurra Deutschland!" nur eine Satire sein kann.
"Deutschland, halts Maul!" Deutschland ist so liberal, dass es von einer kinderlosen Frau in zweiter Ehe, einem Rollstuhlfahrer, einem bekennenden Schwulen und einem vietnamesischen Bootsflüchtling regiert wird. Deutschland ist so sicher, dass Berichte über "No-go-Areas" noch für Schlagzeilen sorgen. Deutschland ist so mutig, dass es gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen will, ohne zu wissen, woher der Strom kommen soll. Deutschland ist eine offene Gesellschaft mit Qualitätsmedien für die politische Hygiene, mit politischen Stiftungen und einer lebendigen Szene von Bürgerinitiativen und NGOs und mit einem breiten Konsens in Fragen wie Energiepolitik, Mindestlohn oder Militäreinsätzen.
Die Ätzkritik "Deutschland, halts Maul!" macht drei Fehler: Erstens ist sie national borniert und übersieht die Rolle, die unser Land weltweit spielt, wenn es um Verantwortung für internationalen Ausgleich und Fairness geht. Zweitens dreht sie den dummen Anspruch, man könne "stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein", einfach nur ins Negative, wenn sie behauptet, deutsch sei doof. Und drittens bremst sie das Engagement, die Zustände in diesem Land zu verbessern. Wer alles nur scheiße findet, hätte die deutsche Beteiligung am Irakkrieg nicht verhindert und nie die Ökorevolution durch das "Erneuerbare-Energien-Gesetz" begonnen.
"Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau", hat der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann gesagt. Ein wahrer Satz, für den der Präsident jedes anderen Landes wahrscheinlich seines Amtes enthoben worden wäre. Aber gerade diese Zurückhaltung, das Bewusstsein für unsere katastrophale nationale Geschichte, die Selbstzweifel und der Anspruch, es richtig zu machen, machen Deutschland lebens- und manchmal sogar lobenswert. Es muss ja nicht gleich Liebe sein. Kritische Sympathie zur Heimat reicht völlig aus.
Mein Vorschlag: Ein "Freiwilliges Ausländisches Jahr" für alle. Danach würde die Zufriedenheit mit dem Hier und Jetzt deutlich ansteigen. Ich jedenfalls würde sofort wieder aus Deutschland wegziehen. Aber nur mit Rückfahrkarte.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Bernhard Pötter ist Redakteur im Ressort Wirtschaft & Umwelt der taz. Er studierte Politologie und Amerikanistik in Berlin und Bloomington, Indiana. Recherchen zum Thema Klima führten ihn unter anderem nach Brasilien, Bangladesch und Belgien. Von 2005 bis 2010 lebte er mit seiner Familie in Paris. Foto: taz
Mit genug Kohle lebt sichs überall gut.
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 8:52
LadyDarknis schrieb:
Für mich beschreibt Bernhard Pötter Deutschland aus der Sicht eines Urlaubers. Ein Mensch der nach 5 Jahren wieder nach Deutschland kommt. Und Deutschland ohne Wissen was zur Zeit hier los ist mit anderen Länder (Staaten) vergleicht. 5 Jahre ohne das erleben von Hartz4 und den Sozialenabbau in Deutschland. 5 Jahre ohne das erleben um den Abbau der Lebensqualität in Deutschland. 5 Jahre ohne das erleben morgen Entlassen zu werden. 5 Jahre ohne das erleben u.s.w.
Bernhard Pötter ist ein Deutscher, aber seine Kenntnisse sind aus dem Mainstream. Das kann man aus dem Artikel gut heraus lesen. Warten wir doch mal ab was Er schreibt wenn Er dann wieder 5 Jahre in Deutschland gelebt hat.
p.s. Persönliche Meinung: Ich Persönlich hasse es wenn man Deutschland mit anderen Ländern oder Staaten vergleicht. Ich lebe heute und jetzt in Deutschland, einer der Reichsten Länder dieser Welt. Wir sollten uns nicht Messen lassen mit denen die Sozial und Wirtschaftlich schlechter dastehen. Entwicklung heißt sich Verbessern und nicht das sich Deutschland verschlechtern muss. Für was Wir heute teilweise arbeiten gehen ist schon unter dem Sozialleistungssatz. Wir das heißt unsere Eltern und deren Großeltern haben fast alles richtig gemacht, warum sollten Wir jetzt alles aufgeben für was Sie gekämpft und gearbeitet haben? Ihr wollt uns Deutsche Vergleichen? OK dann Vergleicht uns mit Dänemark, Schweden u.s.w.
p.p.s GZ 21 Jahre Deutsche Einheit
So ist es !
camina Forengigant/in
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 9:18
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Einigkeit und Recht und Freiheit.....das sollten wir uns vor Augen halten und unsere Politik sollte so handeln....wir wollen doch stolz sein auf unser Land, auf deren Bürger.... .
***************************************************************** wahrhaft weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 9:36
Heute ist ein Feiertag - der wichtigste Nationalfeiertag für uns in Deutschland. Ich meine den sollte man achten, nicht zerpflücken und nicht schlechtreden. .
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 10:00
camina schrieb:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Einigkeit und Recht und Freiheit.....das sollten wir uns vor Augen halten und unsere Politik sollte so handeln....wir wollen doch stolz sein auf unser Land, auf deren Bürger....
bei "Einigkeit" gehe ich ja noch mit camina, aber recht und und freiheit wird immer mehr mit den füssen zertrampelt.
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 10:00
Ehrlich gesagt habe ich dieses ewige Genöle restlos satt.
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 10:01
Luna schrieb:
Heute ist ein Feiertag - der wichtigste Nationalfeiertag für uns in Deutschland. Ich meine den sollte man achten, nicht zerpflücken und nicht schlechtreden.
was schlecht ist soll auch benannt werden und nicht geschönt. auch an einem feiertag nicht.
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 10:01
Daisy Dösig schrieb:
Ehrlich gesagt habe ich dieses ewige Genöle restlos satt.
brauchst es doich nicht lesen
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 10:29
Luna schrieb:
Heute ist ein Feiertag - der wichtigste Nationalfeiertag für uns in Deutschland. Ich meine den sollte man achten, nicht zerpflücken und nicht schlechtreden.
Obwohl ich den Tag der deutschen Einheit geniese, weil ich nun seit 21 Jahren in Deutschland überall hinfahren kann ohne an eine Grenze zu stoßen ist das für mich nicht der Feiertag schlechthin. Da gibt ee leder noch auch nach 21 Jahren zu viel Trennendes als gemeinsames. Und solange selbst von offiziellen Stellen zwischen Ost und West noch unterschieden wird und nicht nach Bundesländer oder nach Nord und Süd werden wir hier in Osten nur die Exoten bleiben.
camina Forengigant/in
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 10:52
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]"ein Sachse" und obwohl....wie könnte es anders sein! einmal nur was positiv stehen lassen, das wär ne Sache[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] gelle[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] .
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Ein Sachse Experte
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 10:59
camina schrieb:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]"ein Sachse" und obwohl....wie könnte es anders sein! einmal nur was positiv stehen lassen, das wär ne Sache[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] gelle[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Ich habe in 21 Jahre so viel positives und nicht nur bei mir erlebt , das sich nicht nur feiern kann um die Seele zu beruhigen. Wer aus der Geschichte die vor und nach 89/90 hat keine Intressen etwas zu verändern /verbessern.
Wenn ich persönliche Jubileen begehe blende ich auch nicht die eigenen Fehler aus.
camina Forengigant/in
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 11:02
***************************************************************** wahrhaft weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 11:19
Mecklen schrieb:
brauchst es doich nicht lesen
Das ist aber gar nicht so einfach, weil früher oder später JEDER Beitrag, egal worum es geht, vollgejammert wird. Ich wäre doch sehr dafür, dass sich die ganzen ewigen Pessimisten irgendwo eingraben, damit sie einen Grund haben zum Jammern.
Diemax Experte
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 11:25
camina schrieb:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Einigkeit und Recht und Freiheit.....das sollten wir uns vor Augen halten und unsere Politik sollte so handeln....wir wollen doch stolz sein auf unser Land, auf deren Bürger....
Ja Camina, man hätte diese Nationalhymne 1990 mit übernehmen sollen denn dann hätte sie ihren Sinn bekommen.
Sie zeigte uns den Weg vom Aufbau nach dem Krieg und das nie wieder von Deutschland ein Krieg ausgehen sollte und keine Mutter ihren Sohn im Krieg verlieren soll.
1949 konnte ja noch keiner vorher wissen wie es kommt aber dem Frieden war sie geweiht und ich höre sie immer wieder gern und heute wo es ein ganzes Deutschland gibt hat sie mehr denn je ihren Sinn.
Allerdings gefällt sie unserer heutigen Regierung genau so wenig und sie würde danach verstossen genau wie die DDR-Regierung aber schön ist sie doch.
Ich liebe Deutschland und bin auch stolz eine Deutsche zu sein aber trotzdem meckere ich über Dinge die mir nicht gefallen und das ist mein Gutes Recht über die anderen Länder kann ich nicht meckern das sollen deren Bürger selber tun. .
L.G. Diemax
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 11:58
Daisy Dösig schrieb:
Das ist aber gar nicht so einfach, weil früher oder später JEDER Beitrag, egal worum es geht, vollgejammert wird. Ich wäre doch sehr dafür, dass sich die ganzen ewigen Pessimisten irgendwo eingraben, damit sie einen Grund haben zum Jammern.
nur mal so...... Gut das es die Pessimisten waren die nicht alles so in der DDR hingenommen haben. Die was Ändern wollten, wenn es die nicht gegeben hätte wer heute nicht Tag der Deutsche Einheit.
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 12:21
LadyDarknis schrieb:
Gut das es die Pessimisten waren die nicht alles so in der DDR hingenommen haben. Die was Ändern wollten, wenn es die nicht gegeben hätte wer heute nicht Tag der Deutsche Einheit.
Ich habe nicht nur die Ossis gemeint, aber Du hast Recht, genau diejenigen, die die DDR damals Kacke fanden, jaulen heute umso mehr rum. Wohl, weil ihnen auch hier im Westen die gebratenen Tauben nicht von selbst in den Mund fliegen, sondern sie dafür etwas tun müssen - na, da schau her, so'n Pech aber auch.
Ihr könnt jetzt mal alleine Euer Elend virtuell in die Welt posaunen (komisch, das wäre in der DDR gar nicht möglich gewesen, gelle), ich gehe jetzt shoppen.
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 12:36
Daisy Dösig schrieb:
LadyDarknis schrieb:
Gut das es die Pessimisten waren die nicht alles so in der DDR hingenommen haben. Die was Ändern wollten, wenn es die nicht gegeben hätte wer heute nicht Tag der Deutsche Einheit.
Ich habe nicht nur die Ossis gemeint, aber Du hast Recht, genau diejenigen, die die DDR damals Kacke fanden, jaulen heute umso mehr rum. Wohl, weil ihnen auch hier im Westen die gebratenen Tauben nicht von selbst in den Mund fliegen, sondern sie dafür etwas tun müssen - na, da schau her, so'n Pech aber auch.
Ihr könnt jetzt mal alleine Euer Elend virtuell in die Welt posaunen (komisch, das wäre in der DDR gar nicht möglich gewesen, gelle), ich gehe jetzt shoppen.
Hast du zur abwechslung auch mal argumente oder nur bilige polemik ?
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Thema: Re: Zum 21. Tag der Deutschen Einheit 03.10.11 12:51
Daisy Dösig schrieb:
LadyDarknis schrieb:
Gut das es die Pessimisten waren die nicht alles so in der DDR hingenommen haben. Die was Ändern wollten, wenn es die nicht gegeben hätte wer heute nicht Tag der Deutsche Einheit.
Ich habe nicht nur die Ossis gemeint, aber Du hast Recht, genau diejenigen, die die DDR damals Kacke fanden, jaulen heute umso mehr rum. Wohl, weil ihnen auch hier im Westen die gebratenen Tauben nicht von selbst in den Mund fliegen, sondern sie dafür etwas tun müssen - na, da schau her, so'n Pech aber auch.[...]
*lachkrampf* liebe Daisy ich bin, wie würdest du sagen, Wessi von Geburt an. Ergo ich weiss was es heißt im Kapitalismus zu leben und hatte noch nie gebratene Tauben im Mund. Im gegen teil mit 15 Jahren hab ich angefangen am Wochenende auf einen Trödelmarkt mir mein Taschengeld zu verdienen da meine Eltern es auch nicht so dicke hatten. 17 Lehre + Wochenend Job, mit 21 Festeinstellung + Wochenend Job und Weiterbildung nach Feierabend. Ergo stelle nicht solche dummen Behauptungen auf nur um deine Meinung zu unter Mauern.
Und wenn mir jetzt mit der DDR kommen willst, meine Frau seit Geburt Ossi wie so schön sagst. Ergo haben wir auch da eine doch recht Verlässliche Quelle über das leben in der DDR. 17 Lehre und mit 24 den Meisterbrief + Nebenjob in der Gastronomie + 2 Kinder groß gezogen. Also da ist auch nichts mit gebratenen Tauben im Mund und so.
Also lasse es doch einfach, ziehe dich in dein kleines Schneckenhaus zurück. Wir die Querulanten und Pessimisten stellen uns solange davor und tun was um es zu Schützen.
Daisy Dösig schrieb:
Ihr könnt jetzt mal alleine Euer Elend virtuell in die Welt posaunen (komisch, das wäre in der DDR gar nicht möglich gewesen, gelle), ich gehe jetzt shoppen.
Ich bin nicht nur Politisch Aktiv hier im Interne also kannst das auch schon mal unterlassen. thx