Luna Admin
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| Thema: Armuts-Strategie der Regierung ? 04.01.10 9:18 | |
| Prekariat nennt sich jetzt das sozial abgehängte Drittel der Gesellschaft. Inzwischen kann fast jeder jeder in diese Schicht abrutschen Alleinerziehende, Selbstständige, Teilzeitbeschäftigte, Zeitarbeiter, Langzeitarbeitslose, Dauerpraktikanten, Künstler . . .
Hartz IV hat sich für eine Mehrheit als Rutschbahn in die Armut erwiesen, weil die Idee vom "Fordern und Fördern" nicht aufging. Vor der Einführung der Reform lebten drei Millionen Menschen auf Sozialhilfeniveau. Mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe sind es inzwischen rund sieben Millionen, viele von ihnen sind sogar in Lohn und Brot, denn sie sind arm trotz Arbeit.
Mag sein, dass die Reform die Kassen der sozialen Sicherungssysteme entlastet hat, die Menschen aber hat sie finanziell und psychologisch enorm belastet. Vor allem jene mit solidem Schulabschluss, erfolgreicher Lehre und jahrelangem Berufsleben. Sie sehen, wie Deutschland flächendeckend "vertafelt" wird und zweifeln an der Wirkung von Steuerentlastungs-Gesetzen, von denen bei genauerem Hinsehen vor allem Menschen die "Besserverdienende" sind profitieren.
Viele fürchten für den Rest ihres Lebens nichts mehr als Aussichtslosigkeit und ein gefährlicher Pessimismus befällt diesen Teil der Gesellschaft Verbittert sind vor allem die Älteren. Die Jüngeren ergreift Fatalismus und Hass, der sich harmlos in Politikverdruss äußert, schlimmstenfalls in Demokratieverachtung und roher Gewalt. .
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
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Gast Gast
| Thema: Re: Armuts-Strategie der Regierung ? 04.01.10 9:58 | |
| - Luna schrieb:
- Prekariat nennt sich jetzt das sozial abgehängte Drittel der Gesellschaft.
Inzwischen kann fast jeder jeder in diese Schicht abrutschen Alleinerziehende, Selbstständige, Teilzeitbeschäftigte, Zeitarbeiter, Langzeitarbeitslose, Dauerpraktikanten, Künstler . . .
Hartz IV hat sich für eine Mehrheit als Rutschbahn in die Armut erwiesen, weil die Idee vom "Fordern und Fördern" nicht aufging. Vor der Einführung der Reform lebten drei Millionen Menschen auf Sozialhilfeniveau. Mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe sind es inzwischen rund sieben Millionen, viele von ihnen sind sogar in Lohn und Brot, denn sie sind arm trotz Arbeit.
Mag sein, dass die Reform die Kassen der sozialen Sicherungssysteme entlastet hat, die Menschen aber hat sie finanziell und psychologisch enorm belastet. Vor allem jene mit solidem Schulabschluss, erfolgreicher Lehre und jahrelangem Berufsleben. Sie sehen, wie Deutschland flächendeckend "vertafelt" wird und zweifeln an der Wirkung von Steuerentlastungs-Gesetzen, von denen bei genauerem Hinsehen vor allem Menschen die "Besserverdienende" sind profitieren.
Viele fürchten für den Rest ihres Lebens nichts mehr als Aussichtslosigkeit und ein gefährlicher Pessimismus befällt diesen Teil der Gesellschaft Verbittert sind vor allem die Älteren. Die Jüngeren ergreift Fatalismus und Hass, der sich harmlos in Politikverdruss äußert, schlimmstenfalls in Demokratieverachtung und roher Gewalt. Wenn man dann noch lesen kann, wie in gewissen Kreisen das Geld gescheffelt wird, auch wenn sie ihrer Arbeit den Stempel des Versagens aufgedrückt haben, braucht sich kein Politiker wundern über die Verdrossenheit und Unlust sich weiterhin zu engagieren. Es wurden Milliarden für die Banken bereitgestellt und die Zocken unverdrossen weiter. Wie zu lesen ist, soll der Kleine schon wieder den Gürtel enger schnallen.
Kann sich der Kleine denn noch einen Gürtel kaufen? |
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Gast Gast
| Thema: Re: Armuts-Strategie der Regierung ? 12.01.10 18:02 | |
| - Luna schrieb:
- Viele fürchten für den Rest ihres Lebens nichts mehr als Aussichtslosigkeit und ein gefährlicher Pessimismus befällt diesen Teil der Gesellschaft
Verbittert sind vor allem die Älteren. Die Jüngeren ergreift Fatalismus und Hass, der sich harmlos in Politikverdruss äußert, schlimmstenfalls in Demokratieverachtung und roher Gewalt. Im wahrsten Sinne! |
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Dieko Foren-Ass
Anzahl der Beiträge : 31917
| Thema: Re: Armuts-Strategie der Regierung ? 12.01.10 19:09 | |
| Die große Gefahr wird m.E. sein :
Mangelnde Zukunftsperspektiven, Hoffnungslosigkeit, Verzweifelung und Armut ( auch emotionale ... ) werden im Laufe der Zeit - insbesondere junge Menschen - für demagogische Phrasen und Parolen besonders empfänglich machen.
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