Vom Arbeitgeber unter Druck gesetzt

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mex schrieb:: wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es keine Qualitätskontrollen, scheinbar auch keine Vorgaben, das würde Bedeuten ein AN schafft 10 Teile der andere 15 für den gleichen Lohn, wenn das stimmt dann ist das ein vorbildlicher Arbeitgeber

Nicht ganz mex. Die Qualität wird ja intern kontrolliert. Einmal vom Arbeitnehmer selbst, entsprechende Prüfeinrichtungen gibt es an jedem Arbeitsplatz. Dazu nimmt der jeweilige Bereichsleiter stichprobenartig Kontrollen vor. Wir schreiben in den Arbeitsanweisungen lediglich ein notwendiges Minimum an Kontrollen vor.

Wir setzen auf die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter. Man sollte Menschen nicht pauschal für dumm halten. Jeder weiß selber, das unser aller Arbeitsplatz nur gesichert ist, wenn korrekt gearbeitet wird. Wir haben Vertrauen in unsere Mitarbeiter, die zum Teil schon seit der Firmengründung bei uns sind. Das sind jetzt immerhin fast 30 Jahre. Studien haben ergeben, das der volkswirtschaftliche Schaden, den unzufriedene Mitarbeiter bewußt oder unbewußt anrichten, in Deutschland im dreistelleigen Milliardenbereich liegen soll. Also setzen wir alles daran, um bei unseren Mitarbeitern einen hohen Grad der Zufriedenheit zu erreichen. Wichtig ist, niemand soll Angst um seinen Arbeitsplatz haben. Bei uns weiß jeder, das er nicht einfach so gekündigt wird, wenn es mal nicht so läuft. In unserem Unternehmen wurde in der knapp 30-jährigen Firmengeschichte noch nie eine betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen. Darauf sind wir auch sehr stolz, obwohl es die ein oder andere Krise in der Vergangenheit zu meistern gab. Den Mitarbeitern werden kostenlose Getränke gestellt, von 3 verschiedenen Sorten Wasser über Tee bis zum Kaffee. Auch hier greifen wir gern mal in die Tasche. Zuletzt wurden Kaffeeautomaten angeschafft mit denen man Cafe au lait, Cappuccino, Milchkaffee, Kakao und all diesen Kram machen kann. Sind so Dinger wie man auch in jedem Cafe findet. Es gibt Mitarbeiterküchen und Ruheraum. Wir machen regelmäßig Betriebsfeiern. Natürlich spendiert die Firma auch jedes Jahr eine schicke Weihnachtsfeier.Es gibt Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Notwendige Arztbesuche während der Arbeitszeit werden als Arbeitszeit vergütet. Usw. Das tun wir nicht, weil wir zuviel Geld haben. Wir wollen einfach zufriedene Mitarbeiter, die gern bei uns arbeiten. Die Leute danken es mit Zuverlässigkeit und einer sehr guten Arbeitsleistung.Vor diesem Hintergrund verstehe ich nicht, warum sich auf einmal eine Handvoll Kollegen Gedanken machen, das die seit 2 Jahren verwendeten Laufkarten auf einmal negativ gegen die Belegschaft verwendet werden sollen.
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Wir hatten in der Packerei eine etwas - sagen wir stärkere Frau, die war so faul sie machte keinen cm mehr an Bewegungsabläufe als notwendig, sie hatte einen Leistungsgrad von 137 kein anderer in der Packerei hatte am Tag so viele Packstücke wie die Halbtagskraft, die Fehlerquote war auch sehr gering

Allerdings bekam sie eine Prämie zum Stundenlohn
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Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen.

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SusiSorglos schrieb:: okkee, Susi denkt manchmal nach, manchmal! Wie die Cheffes, die sich doch für Stundenlohn entschieden haben ..

Sie produziert also, wie gewünscht, Qualität und bleibet bei ihren 100 Stück, mit maximal +/- 1 Teil ausschuss.

Aba die Marlene:

die schafft weiterhin ihre 125 Stück, mit maximal +/- 1 Teil ausschuss.

Die ist nun sauer, weil Susi gleich viel Stundenlohn bekommt (vielleicht trödelt Marlene sogar ab nächste Woche, grins, warum sollte sieeee sich für die Firma den ...Du weißt schon, Max .. )

Nehmen wir mal an, Susi und Marlene sind beide als Produktionshelfer eingestellt. Beide wissen das der Stundenlohn für Produktionshelfer bei uns 13,-€ brutto bei der Einstellung beträgt. Das ist kein Geheimnis. Beide wissen auch, das es jeweils im August eine individuelle Lohnerhöhung gibt. Deshalb müßte Susi schon recht dumm sein, wenn sie mit Absicht trödelt. Da Susi aber nicht so dumm ist, wird sie das nicht tun. Marlene weiß aber auch, das wenn Susi doch mit Absicht trödelt, die Susi eine niedrigere Erhöhung als sie selbst bekommen wird. So wird im Laufe der Jahre die Einkommensschere bei beiden auseinander driften. Marlene wird nach ein paar Jahren vielleicht 16,- € die Stunde verdienen und die Susi halt nur 14,- €. Denn man kann eine Zeitlang Minderleistung verbergen, nicht aber auf Dauer.

Dank eines guten Betriebsklimas wird Susi aber Hilfe von den Kollegen bekommen. Oder von ihrem Bereichsleiter. Der könnte Susi eine Arbeit geben, an der sie mehr Spaß hat. Die Leistung würde dann im Regelfall von ganz allein steigen.

Jeder der in einer Führungsposition tätig ist, sollte eines immer bedenken. Zufriedene, motivierte Mitarbeiter sind das höchste Gut, das ein Unternehmen haben kann. Eine Maschine, einen Computer und solche Dinge kann ich problemlos ersetzen. Kostet nur Geld. Das Vertauen, die Motivation und loyale Verhalten eines Mitarbeiters muß ich mir erarbeiten. Und das ist viel, viel schwerer, als eine Maschine zu ersetzen.
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Nachtrag:

Im ersten Quartal 2014 hatten wir eine Reklamationsquote von 0,01 %. Das ist ein Wert, den ich in Zahlen kaum erfassen kann. Dieser Wert zeigt mir, das die Leute zuverlässig sind und gewissenhaft arbeiten. Eine Kontrolle anhand der angesprochenen Laufkarten ist deshalb auch gar nicht nötig.

Ganze 2 Aufträge von über 1.200 Lieferungen wurden durch Schuld des Unternehmens zu spät ausgeliefert. Auch hier ein Spitzenwert, der zusätzliche Kontrollen überflüssig macht.
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Max van Maier schrieb:: Nachtrag:

Im ersten Quartal 2014 hatten wir eine Reklamationsquote von 0,01 %. Das ist ein Wert, den ich in Zahlen kaum erfassen kann. Dieser Wert zeigt mir, das die Leute zuverlässig sind und gewissenhaft arbeiten. Eine Kontrolle anhand der angesprochenen Laufkarten ist deshalb auch gar nicht nötig.

Ganze 2 Aufträge von über 1.200 Lieferungen wurden durch Schuld des Unternehmens zu spät ausgeliefert. Auch hier ein Spitzenwert, der zusätzliche Kontrollen überflüssig macht.

ihr habt wirklich gute Leute - Glückwunsch
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mex schrieb:: ihr habt wirklich gute Leute - Glückwunsch

Ja, mex. das haben wir. Und darauf sind wir wahnsinnig stolz, auf unsere Leute. Smile

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Max van Meier schrieb:: Nehmen wir mal an, Susi und Marlene sind beide als Produktionshelfer eingestellt. Beide wissen das der Stundenlohn für Produktionshelfer bei uns 13,-€ brutto bei der Einstellung beträgt. Das ist kein Geheimnis. Beide wissen auch, das es jeweils im August eine individuelle Lohnerhöhung gibt. Deshalb müßte Susi schon recht dumm sein, wenn sie mit Absicht trödelt. Da Susi aber nicht so dumm ist, wird sie das nicht tun. Marlene weiß aber auch, das wenn Susi doch mit Absicht trödelt, die Susi eine niedrigere Erhöhung als sie selbst bekommen wird. So wird im Laufe der Jahre die Einkommensschere bei beiden auseinander driften. Marlene wird nach ein paar Jahren vielleicht 16,- € die Stunde verdienen und die Susi halt nur 14,- €. Denn man kann eine Zeitlang Minderleistung verbergen, nicht aber auf Dauer.

Daraus schließe ich, dass nicht nur die Qualität sondern auch die Stückleistung bei der individuellen Lohnerhöhung eine Rolle spielt.
Ist das richtig?
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..die Susi [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Es geht weiter... auch wenn es manchmal nicht so scheint.
Das Leben findet immer einen Weg und blüht plötzlich da wieder auf,
wo man es am wenigsten vermutet. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

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SusiSorglos schrieb:: Daraus schließe ich, dass nicht nur die Qualität sondern auch die Stückleistung bei der individuellen Lohnerhöhung eine Rolle spielt.
Ist das richtig?

Jein. Natürlich muß die Quantität stimmen. Aber zum einen können wir die Quantität de Einzelnen sowieso nicht hundertprozentig bestimmen. Zum anderen werden die in meinen vorherigen Beiträgen genannten Dinge in der Masse höher gewichtet als die Quantität.

Wir hatten sowas bisher auch noch nicht, das die Leistung eines Mitarbeiters gravierend nach unten raus gestochen hätte. Wenn es so etwas gegeben haben sollte oder gibt, dann ist das jedenfalls noch nie bis an die Geschäftsleitung heran getragen wurden.
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Die eigentliche Frage haben wir über der ganzen Diskussion ganz vergessen.

Zitat :: Es sind auch nur eine Handvoll Kollegen, die offenbar ein Problem mit den Laufkarten haben. Ich frage mich jetzt, sind hier einige etwas überempfindlich? Wie seht ihr das?

Ist es hier so, das einige überempfindlich reagieren?

Wir haben das Thema gestern noch mal mit den Bereichsleitern besprochen und sehen keinen Anlass etwas zu ändern.

Auch mit einigen Mitarbeitern habe ich gesprochen. Nun ist es so. Eine Mitarbeiterin, die im übrigen gerne mal Gerüchte streut hat rumerzählt, das sie jemanden kennt, der auch wieder jemanden kennt usw., der bei seinem Arbeitgeber anhand ähnlicher Laufkarten bezüglich seiner Arbeitsleistung Probleme bekommen hat. Nun erzählt sie die Geschichte jedem und verbreitet eine unnötige Angst, für die es überhaupt keinen Anlass gibt. Daher weht nämlich der Wind.

Ich werde mit der Dame nächste Woche wohl mal ein paar Worte reden. Smile

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mex schrieb:: ihr habt wirklich gute Leute - Glückwunsch

Nicht nur gute Leute auch die Firma scheint vorbildlich zu sein was Entlohnung und Sozialverhalten betrifft. Beides bedingt sich wohl gegenseitig,, nur haben das leider noch lange nicht alle Firmen begriffen. Es ist leider in Mode gekommen gerade Produktionshelfer nicht nur im vorübergehenden Bedarfsfall aus der Zeitarbeiterbranche zu entleihen um tariflich bestimmte Lohnkosten zu sparen. Der Staat hilft dabei in dem er den zu niedrigen Lohn mit Hartz4 aufstockt. Die Angst vor dem Mindestlohn 8,50 € ist deshalb riesengroß.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

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