Luna Admin
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| Thema: Rente mit 67 - Schreibtisch-Job statt Knochenarbeit 15.04.10 9:30 | |
| Ob Dachdecker oder Bäcker, niemand muss mit 66 noch genau dasselbe machen, was er mit 16 gelernt hat“, sagte die Ministerin Ursula von der Leyender der „Rheinischen Post“. Und weiter: „Wer Berufserfahrung hat, kann auch Büroarbeit in seiner Branche übernehmen.“ Ausnahmen bei der Rente mit 67 lehnte sie ab, stattdessen forderte sie mehr Kreativität. „Es ist höchste Zeit, den Silberschatz des Alters zu heben und nicht immer nur zu fragen, wie wir das alte Eisen entsorgen können.“ Genauere Vorstellungen hat die Ministerin aber offenbar noch nicht.
Keine sozialpolitische Entscheidung der vergangenen Jahre war so unpopulär wie die zur Rente mit 67. Betroffen sind vor allem Arbeitnehmer jüngeren und mittleren Alters, für die der Ruhestand noch in weiter Ferne liegt. Die Menschen in unserem Land leben – welch ein Glück – immer länger. Verbringen sie dieses Plus an Lebenszeit aber ausschließlich in der Rente oder Pension, wird die Alterssicherung immer teurer. Doch wass ist mit denen, die von schwerer körperlicher Arbeit ausgelaugt sind und einfach nicht mehr können?
Ursula von der Leyen will sie im Alter auf die Gesundheit weniger verschleißende Posten umsetzen. Büro statt Bau, lautet ihre Formel. Den Vorstoß der Ministerin kann man aber nicht als Stein der Weisen feiern. Mit gutem Willen fände sich für den einen oder anderen altgedienten Mitarbeiter sicherlich ein die Knochen schonender Job im Lager, Vertrieb oder der Beratung. Schon bald wird es ohne diese Flexibilität gar nicht gehen. Aber nicht jeder hat das Zeug, um im Alter Schaufel oder Schraubenschlüssel gegen einen Computer als Werkzeug zu tauschen. Für diese Menschen muss es möglich sein, früher als mit 67 Jahren auszuscheiden, ohne dass sie mit hohen Rentenabschlägen bestraft werden.
Die eigentliche Gefahr für die Rentenkasse geht ohnehin nicht von den 63-jährigen Ruheständlern aus. Bedrohlich ist das Verschwinden regulärer Vollzeit-Arbeitsplätze zugunsten von Teilzeit, Leiharbeit und Niedriglöhnen. .
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
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Gast Gast
| Thema: Re: Rente mit 67 - Schreibtisch-Job statt Knochenarbeit 15.04.10 10:59 | |
| Hier sieht man wieder sehr genau, dass unsere Regierenden von Arbeit nur die gewünschte Theorie kennen. Wo will sie denn die vielen ungelernten Bürojobs hernehmen.
Ein Bürojob bedeutet ja nicht nur, dass man einen Bleistift halten kann, einen Telefonhörer abnehmen und bereit ist, zur Bildzeitung noch einen Kaffee zu trinken. Dass in den Büros heutzutage nur noch Fachkräfte beschäftigt sind, hat sich noch nicht bis zur Frau Von-und-Zu rumgesprochen. Auch scheint ihr nicht bekannt zu sein, dass der Beruf "Bürobote" und "Ablagefräulein" ausgestorben ist. Das waren die ersten die der Rationalisierung zum Opfer fielen.
Und den ruhigen Büro-Job wo man sich vom stressigen Handwerksberuf erholen kann muß sie erst noch erschaffen. |
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