Luna Admin
Anzahl der Beiträge : 35968
| Thema: Finanzprobleme in Dubai schocken Börse 27.11.09 7:52 | |
| Mit der überraschenden Bitte an seine Gläubiger um Zahlungsaufschub hat der einst boomende Golfstaat Dubai Börsen weltweit in Mitleidenschaft gezogen. Betroffen sind die Kreditgeber des Staatsfonds Dubai World und von dessen Immobilientochter Nakheel. Diese bauen die berühmten Palmeninseln vor Dubai. Nirgendwo auf der Welt manifestiert sich materieller Reichtum derart in spektakulärer Architektur wie in Dubai. Hunderte Wolkenkratzer, verrückte Vergnügungsparks, das luxuriöseste Hotel der Welt, künstliche Inseln im Golf – und geplant ist bereits ein neues Wüsten-Las Vegas. Doch den bauwütigen Scheichs geht die Puste aus. Plötzlich scheint allen klar, dass die Baubranche dort auf finanziellem Treibsand steht. Viele Investoren haben dem Golf-Emirat bereits den Rücken gekehrt, tausende Bauleute wurden gefeuert. D er Dubai-Virus könnte eine neue Schockwelle durch die internationale Bankenlandschaft jagen. .
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) |
|
Gast Gast
| Thema: Re: Finanzprobleme in Dubai schocken Börse 27.11.09 9:34 | |
| - Luna schrieb:
- Mit der überraschenden Bitte an seine Gläubiger um Zahlungsaufschub hat der einst boomende Golfstaat Dubai Börsen weltweit in Mitleidenschaft gezogen.
Betroffen sind die Kreditgeber des Staatsfonds Dubai World und von dessen Immobilientochter Nakheel. Diese bauen die berühmten Palmeninseln vor Dubai. Nirgendwo auf der Welt manifestiert sich materieller Reichtum derart in spektakulärer Architektur wie in Dubai. Hunderte Wolkenkratzer, verrückte Vergnügungsparks, das luxuriöseste Hotel der Welt, künstliche Inseln im Golf – und geplant ist bereits ein neues Wüsten-Las Vegas. Doch den bauwütigen Scheichs geht die Puste aus. Plötzlich scheint allen klar, dass die Baubranche dort auf finanziellem Treibsand steht. Viele Investoren haben dem Golf-Emirat bereits den Rücken gekehrt, tausende Bauleute wurden gefeuert. D er Dubai-Virus könnte eine neue Schockwelle durch die internationale Bankenlandschaft jagen.
Frisches Geld soll Dubai auf die Beine bringen Von Astrid Frefel, Kairo. Aktualisiert um 07:54 Uhr
Die Spekulationsblase im Golf-Emirat ist geplatzt. Die Regierung setzt auf zusätzliche Finanzmittel aus Abu Dhabi, Restrukturierungen und Optimismus. Kann das die Märkte beruhigen?
1/8 Die Skyline von Dubai vor zwei Jahren. Inzwischen ragt der Burj Dubai noch höher aus den Wolken. Bild: Reuters/ Artikel zum Thema
* Dubai macht auf Schadensbegrenzung * Warum die Bankaktien abstürzen * Credit Suisse dementiert Kreditrisiko in Dubai
Die Schreckensmeldungen aus Dubai kamen am Mittwochabend unmittelbar vor den langen Feiertagen zum Eid al-Adha. Das ganze Ausmass der Krise ist deshalb schwer abzuschätzen. Die Regierung von Dubai setzt bei Dubai World einen Sanierer ein und bittet die Gläubiger, sechs Monate stillzuhalten.
Dubai World ist eine Investmentfirma, die verschiedenste Geschäftszweige und Projekte für die Regierung managt und überwacht. Sie hat einen Schuldenberg von 60 Milliarden Dollar angehäuft. Um den dringendsten Verbindlichkeiten nachzukommen, beansprucht Dubai eine weitere Tranche von 5 Milliarden eines Hilfspakets von 20 Milliarden, das die Zentralregierung, insbesondere des Schwesteremirat Abu Dhabi, im Frühjahr geschnürt hat.
Die internationale Finanzkrise hat Dubai voll erwischt. Als die Ölvorräte zur Neige gingen, hat Scheich Mohammed bin Rashid al-Maktoum in den 90er-Jahren die Voraussetzungen für eine Diversifizierung der Wirtschaft geschaffen und dabei die Abhängigkeit vom Öl durch die Abhängigkeit von ausländischem Kapital ersetzt. Der wichtigste Motor war der Immobiliensektor mit einem gigantischen Wachstum. Die letzten Jahre waren aber geprägt von Überhitzung, angefacht durch den hohen Ölpreis und von einer gewaltigen Spekulationsblase.
Zahlreiche Projekte gestrichen
Diese Blase ist jetzt geplatzt. Die Immobilienpreise sind bis zu 50 Prozent eingebrochen. Käufer können ihre Raten nicht mehr bezahlen, Banken geben keine Kredite mehr, und Projekte von mehreren Hundert Milliarden Dollar mussten hinausgezögert oder sogar ganz gestrichen werden. Mehrere der grossen staatlichen Immobiliengiganten haben Finanzprobleme, nicht zuletzt weil langfristige Projekte teilweise kurzfristig finanziert wurden. Ein Insider spricht sogar von Missmanagement in den Boomjahren. Schon vor einem Jahr musste die Zentralregierung rettend in den Bankensektor eingreifen und die beiden grössten Hypothekenbanken unter ihre Fittiche nehmen.
Wichtigster Geldgeber der Zentralregierung ist Abu Dhabi mit seinen unermesslichen Öl- und Gasvorräten. Von den 20 Milliarden Dollar, die die Zentralregierung im Februar zugesagt hat, hat Dubai jetzt 15 Milliarden abgerufen. Der Rest wird noch im Dezember oder spätestens im Januar gebraucht, erwarten Finanzexperten. Dieses Geld geht in den eigens gegründeten Dubai Financial Support Fund, der für die Verteilung an krisengeschüttelte Unternehmen zuständig ist.
Massenentlassung bei Nakheel
Dubais Gesamtschuld beläuft sich auf über 80 Milliarden Dollar. Dubai World allein vermeldet Verpflichtungen von 60 Milliarden. Die Firma, zu der auch Nakheel, der Erbauer der Palmen-Inseln, gehört, hat die Entlassung von 12 000 Mitarbeitern angekündigt. Die Regierung setzt jetzt einen ausländischen Sanierer ein und verlangt von den Gläubigern, dass sie mit ihren Forderungen für sechs Monate stillhalten. In dieser Zeit muss ein weiteres Restrukturierungsprogramm ausgearbeitet werden. Die meisten Nakheel-Bonds sollen von lokalen Finanzinstitutionen gehalten werden.
Um das Vertrauen in den Finanzplatz zu verbessern, hat die Regierung zudem die Chefs mehrere Organisationen, darunter das Dubai International Financial Center, ausgewechselt.
Darüber hinaus wird von offizieller Seite gute Stimmung verbreitet. Die Verantwortlichen versuchen zu beschwichtigen, um das Image der Luxusmetropole nicht noch weiter anzukratzen. «Wir sind auf dem Weg der Besserung. Unsere Wirtschaft brummt dieses Jahr wieder», erklärte vor wenigen Tagen Dubais Kronprinz, Scheich Hamdan bin Mohammed, an einer Konferenz des World Economic Forum (WEF). Die Traumfabrik habe den Bezug zur Realität verloren, lautete einer der lokalen Kommentare zu dieser royalen Einschätzung.
Müssen wir Steuerzahler jetzt auch dafür bluten ? |
|
mex verstorben
Anzahl der Beiträge : 56286
| Thema: Dubai ist pleite 28.11.09 6:53 | |
| Ganz so reich wie man immer glaubt, scheinen die Ölstaaten gar nicht zu sein. Auch wenn sie inzwischen halb Europa aufgekauft haben, und im eigenen Land ein Superwolkenkratzer und Prunkpalast nach dem anderen aus dem Boden gestampft wird. Offenbar war das alles auf Pump. Und da durch die Finanzkrise die Immobilienpreise auf weniger als die Hälfte gefallen sind, sind die auf Pump errichteten Prunkbauten auf einmal nix mehr wert. Wenn aber Staaten wie Dubai jetzt pleite gehen, dann ist die nächste Finanzkrise quasi vorprogrammiert. [DPA]
Naja, Leute. Ihr habt jetzt nicht ernsthaft geglaubt, dass die Sache mit der Finanzkrise ausgestanden ist. Das war nur die Spitze des Eisbergs. .
Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen. |
|
Gast Gast
| Thema: Re: Finanzprobleme in Dubai schocken Börse 28.11.09 8:49 | |
| Muß auch dort noch der deutsche Michel einspringen? |
|
Gesponserte Inhalte
| Thema: Re: Finanzprobleme in Dubai schocken Börse | |
| |
|