WS Gast
| Thema: "Im Auftrag des Gewissens" 18/11/12, 09:33 pm | |
| Zitat FAZ, 12.06.2006: Menachem Begin, der spätere israelische Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger des Jahres 1978, war Auftraggeber, Organisator und Geldbeschaffer eines Anschlags auf Bundeskanzler Konrad Adenauer im Jahr 1952. Das ergibt sich aus einem Bericht mit dem Titel „Im Auftrag des Gewissens“, den Elieser Sudit, einer der beiden Haupttäter, mehr als vierzig Jahre nach dem Anschlag niedergeschrieben hat. Zitat Ende, Quellen:
faz.net/aktuell/politik/im-auftrag-des-gewissens-begin-war-drahtzieher-des-adenauer-attentats-1328438.html
Anfang April 1952 nahm die französische Polizei in Paris fünf Israelis fest. Sie standen im Verdacht, an dem Attentat auf Bundeskanzler Konrad Adenauer am 27. März 1952 in München beteiligt gewesen zu sein. Die Tageszeitung „France Soir“ veröffentlichte am 5. April ihre Namen: Jakow Farshtej, Hermann Fekler, Itzchak Preger, Elieser Sudit und Elieser Shostak. Mit Ausnahme Feklers waren die Israelis ehemalige Aktivisten des Irgun Zwai Leumi oder Mitglieder der Partei Cheruth. [...] Mehr als vierzig Jahre nach diesen Ereignissen schrieb sich Sudit den Albtraum seiner Haftzeit in Paris von der Seele. In seinem Anfang der neunziger Jahre verfaßten Bericht erzählt er ohne Umschweife, warum er nach Paris gekommen war: Er wollte die Ehre des jüdischen Volkes retten. Mit Bomben. [...] Die Vorgeschichte: Im September 1951 erklärte Konrad Adenauer im Bundestag die Bereitschaft der Bundesregierung „zur moralischen und materiellen Wiedergutmachung“ gegenüber den Juden. Eine Einigung mit Israel sollte die Integration Deutschlands in das System der Westmächte und die Wiedergewinnung der politischen Souveränität des Landes erleichtern. Zu dieser Zeit drohte dem jungen Staat Israel der Bankrott, da die Integration Hunderttausender Einwanderer aus Europa die Wirtschaft lähmte. So blieb Ministerpräsident David Ben Gurion nichts anderes übrig, als von Deutschland Geld zu fordern. Sein stärkster innenpolitischer Gegner war die rechtszionistische Cherut-Partei, deren Vorsitzender Menachem Begin jede finanzielle Leistung Deutschlands als „Blutgeld“ des „Mördervolkes“ brandmarkte. [...] Die verantwortlichen Politiker sahen die Lage nüchtern. Beide Seiten brauchten einander: Adenauer wollte ein Gespräch mit Israel beginnen, um die Verständigung mit den westlichen Staaten zu erleichtern; Israel brauchte Geld und Waren aus Deutschland, um Hunger und Elend abzuwenden und die Wirtschaft in Gang zu bringen. Adenauer und Ben Gurion wurden deshalb keine Freunde, sie respektierten einander. Sie spielten das Attentat nicht hoch, sondern maßen ihm demonstrativ keine Bedeutung zu. [...] Das Attentat auf Adenauer steht für die gescheiterte Politik eines Mannes, der 25 Jahre später Israels Ministerpräsident wurde und 1978 den Friedensnobelpreis erhielt. Menachem Begin starb am 9. März 1993. faz.net/themenarchiv/2.1198/attentat-auf-adenauer-im-auftrag-des-gewissens-1329848.html
Angela Merkel vor der Knesset im April 2008 : Jede Bundesregierung und jeder Bundeskanzler vor mir waren der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels verpflichtet. Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes. Das heißt, die Sicherheit Israels ist für mich als deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar …
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Wie hätte die Geschichte ausgesehen, wäre das Attentat gelungen?
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